Irrungen und Wirrungen der Geschichte
Heute: Eine geplante Aktion im Oktober 1993
1993 bemühte ich mich darum unsere Hamburger Künstlerin Bruni Regenbogen in die ART Frankfurt zu bringen. Die ART nahm Bruni nicht auf, und sie selbst kommentierte dies, dass sie sowieso kein Interesse hatte, an der ART Frankfurt teilzunehmen. Nun ja.
In diesem Herbst wollte ich mit meinem Rheinfelder Galeriefreund eine Aktion machen:
aufruf an die künstler und galeristen der ART frankfurt 1994
Bitte helfen Sie mit, daß das Wort Sarajewo nicht zum Synonym für den Untergang Europas werden wird. Helfen Sie den notleidenden Menschen, den Verfolgten und Gepeinigten. Schreien Sie an gegen die Einbildung der Satten.
Wir rufen die KünstlerInnen Europas auf: malen Sie Ihre Hilfe, formen Sie den Schrei der unterdrückten Kreataur in Sarajewo in Plastik, geben Sie den vergewaltigten Frauen Töne der Menschlichkeit. Schicken Sie uns ein oder mehrere Objekte. Der Reinerlös kommt der Menschenrechtsarbeit im ehemaligen Jugoslawien zugute. Die Objekte sollen auf der ART 1994 in Frankfurt ausgestellt werden, eine Wanderausstellung danach ist möglich.
Dieter Baumert, Lörrach
Leider kam die Aktion nicht zustande. Die Reaktion aus Rheinfelden: „Das sollen Künstler wie Hundertwasser machen. Ich will die nächsten 2 Jahre 2 Millionen machen.“
Na ja.
Er war damit in unguter Gesellschaft mit der Mehrheit der Europäer, die das Lied des Neokapitalismus sangen. Doch die Gewalt breitete sich aus und Europa schaute irritiert weg, und erst als Bill Clinton mit Militär einschritt, kamen auch die Europäer in die Puschen. Den Genozid von Srebreniza verhinderten die niederländischen UN-Schutztruppen leider nicht.