Über Tschernobyl und die Folgen

Donnerstag, 13. April 2006 | von

Über Tschernobyl und die Folgen wurde dieses Jahr – dem „Jubiläumsjahr“ (welch zynische Formulierung) viel berichtet.

Die erschreckendste Studie wurde allerdings kaum erwähnt. Hier ist der Hinweis dazu. Sie ist auf der Seite der Ärzte gegen Atomenergie, dem Nobelpreisträger IPPNW zu finden.

IPPNW & Gesellschaft für Strahlenschutz

Studie zu den gesundheitlichen Folgen von Tschernobyl

06.04.2006 Die Katastrophe von Tschernobyl hat die Welt verändert. Millionen Menschen wurden über Nacht zu Opfern. Eine von der IPPNW und der Gesellschaft für Strahlenschutz am 6. April 2006 veröffentlichte Studie belegt das katastrophale Ausmaß des Reaktorunfalls in Tschernobyl vor 20 Jahren. Die Metaanalyse mit dem Titel „Gesundheitliche Folgen von Tschernobyl – 20 Jahre nach der Reaktorkatastrophe“ stützt sich auf zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten, Einschätzungen von Fachleuten und offizielle Angaben von Behörden. Die Arbeit analysiert auch die von der Internationalen Atomenergie Organisation IAEO und der Weltgesundheitsorganisation WHO im September 2005 publizierten Arbeitsergebnisse zu den Folgen von Tschernobyl. Bei den von IAEO und WHO vorgelegten Zahlen lassen sich zwischen Pressemitteilung, offiziellem Bericht und den diesem wiederum zugrunde liegenden Originalquellen erheblichen Unstimmigkeiten nachweisen. In der von der IPPNW und der Gesellschaft für Strahlenschutz vorgelegten Arbeit geht es nicht darum, den offenkundig falschen Zahlen von IAEO und WHO die „richtigen“ Zahlen gegenüber zu stellen. Die Autoren der Arbeit Dr. Sebastian Pflugbeil, Henrik Paulitz, Dr. Angelika Claußen und Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake weisen auf die gravierenden methodischen Schwierigkeiten bei der Analyse der Tschernobyl-Folgen hin. Dazu gehört unter anderem, dass wesentliche Daten zu den Tschernobyl-Folgen in Ost und West der Geheimhaltung unterliegen. Gestützt auf seriöse wissenschaftliche Arbeiten zeigen sie dennoch auf, mit welcher Vielfalt von Gesundheitsschäden wir uns befassen müssen und mit und mit welchen Größenordnungen man es zu tun hat, wenn man
von den gesundheitlichen Folgen von Tschernobyl spricht.

Kurzfassung der Studie „Gesundheitliche Folgen von Tschernobyl – 20 Jahre nach der Reaktorkatastrophe“
Langfassung
der Studie Gesundheitliche Folgen von Tschernobyl.pdf

„Von Lenin ist das Bonmot überliefert, in Deutschland käme es nie zur Revolution, denn die Arbeiter würden vor Besetzung des Bahnhofs erst Bahnsteigkarten ziehen wollen. Es ist die Erkenntnis der Lektüre von „Deutschlandclan“, dass zwar Bahnsteigkarten und Arbeiter aus Deutschland verschwunden sind, der Sachverhalt aber geblieben ist.“

Peter Rutkowski, aus: Mauscheleien mit Methode. Der Journalist Jürgen Roth nennt in „Deutschlandclan“ Gründe für den Niedergang der demokratischen Kultur. In: Frankfurter Rundschau Nr. 136, 14./15. Juni 2006, Über: Jürgen Roth: Der Deutschland-Clan. Das skrupellose Netzwerk aus Politikern, Top-Managern und Justiz.
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2006