Konrad Kärn. Eine Collage

Sonntag, 22. Dezember 2013 | von

Ich hatte meine Bedenken. Ein Versuch in einer Partei Mitglied zu werden (SPD) und ein Jahrzehnt Aufbau der GRUENEN (unter anderem als erst Kreisgeschäftsführer des Landkreis Lörrach) und zehn Jahre Distanz zu Parteien haben mich zurückschrecken lassen an einem dritten Parteienengagement. Die Neugründung dieser Partei scheiterte dann auch. Doch in vielem ist Kärn Manifest auch heute noch aktuell. Ob es mit der Liga zu einer rechten Gruppierung a la Lega Nord gekommen wäre (so meine Befürchtungen) oder um eine linke europafreundliche Bauern- und Bürgerbewegung bleibt offen. Aber die Kritik an europäischem Zentralismus darf heute und in Zukunft nicht nur Thema der rechten Populisten um Madam Le Pen werden. Ob eine funktionierende Demokratie allerdings ohne jegliche Geldmittel für die Parteien auskommen kann, wie es Kärn fordert, wäre eine Herausforderung. Aber vielleicht sind solche radikale Schnitte notwendig um die parlamentarische Demokratie vor den Lobbyisten der Konzerne zu retten. Der radikale Bauer Jose Bové ist heute Europaabgeordneter der Grünen. Sie stehen mit ihrer Europapolitik für ein freiheitliches Europa der Regionen.

In einem Brief an die Frau Präsidentin Stürmlinger c/o Oberschulamt Freiburg, unterstützte ich am 18. Juli 2001 KK:

„Werthe Frau Präsidentin!
Darf ich Sie eindringlich bitten, die Vorermittlungen gegen Dr. Kärn einzustellen.
Demokratie bedarf der Toleranz. Freiheit braucht Geduld.
Mit freundlichem Gruß
Dieter Emil Baumert
Lörrach“

Doch mit der räumlichen Distanz zwischen Schwarzwald und Apulien entfernten sich 2002 ff. unsere Wege. Wie schwer der Weg für KK war, zeigen zwei Mail-Interventionen

„ 8. Februar 2007:
Lieber Herr Baumert,
bitte nehmen Sie mich betreffende Infos bzugl. Auss etc, aus Ihrem Gästebuch. Ich bin noch immer im Dienst und kann mich nicht wie Sie an der schönen italienischen Sonne wärmen.Ich muss meine Familie weiterhin als Lehrer ernähren. Nicht, dass ich zu dem gesagten nicht stehen würde, aber es könnte mir schaden. Also – pronto- weg damit. Auf Wunsch geht Ihnen im Gegenzug mein neuestes Skript „Katastrophengeschichten“ zu.
Mit verbindlichstem Dank
Ihr
K. Kärn“

Ich antwortete am 8. Februar darauf:

„Guten Morgen KK!
Danke für Ihr Mail und Ihren Eintrag in meinem neuen Gästebuch. Ihr Ansinnen lässt mich allerdings etwas ratlos zurück. Ich habe mir beide Gästebücher angeschaut und nichts von Ihnen entdecken können, ausser Ihrem Eintrag. Was meinen Sie mit „bezugl. Auss etc.“?
Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeidienstelle an und gegebenenfalls auch Dieter Emil
Baumert.
Schön, von Ihnen wieder mal etwas zu lesen. Ich habe dieser Tag den Ordner 2000 Dieter Emil Baumert gelesen und darin Ihr Gedicht über den Sturm in Cuba und in Deutschland gelesen. Es hat mir so gut gefallen, dass ich es als aktuellen Kommentar in meinem Tagebuch publizieren wollte. Habe es allerdings noch nicht gemacht. Unter dem Gedicht steht, dass es aus dem zweiten Band der Gedichte des Konrad Kärn ist. Ist das zweite Band denn inzwischen erschienen?
Was ist aus Ihrer neuen Partei geworden, auch dazu las ich ein Mail von Ihnen, indem sie das fortschrittliche Modell Ihrer AntiglobalisierungsGlobalisierungspartei festhielten.
Verzagen Sie nicht – auch im Schwarzwald geht morgen wieder die Sonne auf.
Dieter Emil Baumert“

Mail KK 30. Juli 2007
Nachrichtentext:

Lieber DEB,
wenn ich auf meinen Namen geh erscheinen dort auch Sachen von Dir, darunter meine tatsächliche tel.-nr. Jetzt weiß ich auch woher die anonym anrufenden Schüler die haben!
Also mach das bitte weg. Der Buchhandlung Merkel maile ich gleich mit deiner Empfehlung.
Beste Grüße
K.K.

Antwortmail Dieter Emil Baumert, 31. Juli 2007

Werther KK:
Hier ist die Antwort meines Webemeisters. Es hilft offensichtlich nur Geduld, oder wie der jetzige Linken-Bundestagsabgeordnete einst von Boots singen lies: Nur das weiche Wasser bezwingt den Stein.
Baden heute im Mar Lonio gut. Temperatur am Frühstückstisch 7 Uhr MESZ: 27 Grad Celsius.
Gruss

DEB

Von: Marco Schwarz
Gesendet: Montag, 30. Juli 2012 14:43

An: Baumert Dieter Emil
Betreff: Re: google und kein ende

Hallo Dieter,
klar kannst du meine Antwort weiterleiten. Nur wird sie nicht sehr befriedigend sein.
Ich würde auf gar keinen Fall etwas aktivieren, das „alle Ergebnisse von baumert.de blockiert“!
Dann findet nämlich niemand mehr etwas von deinen Seiten. Falls das überhaupt funktioniert.
Google ändert sich so schnell, dass ich längst nicht mehr mit den Neuerungen mitkomme. Wir haben ja eben alle deine Seiten neu gemacht, d.h. all diese alten Links funktionieren gar nicht mehr, die alten Seiten gibt es nicht mehr. Wir sollten etwas mehr Geduld haben, bis Google das bei seiner Indizierung selbst merkt.
Google richtet sich selbst von allen Seiten eine gespeicherte Version her. Man kann das verhindern, indem man das in die Seite schreibt: <meta name=“pragma“ content=“no-cache“ /> Das ist aber längst geschehen.
Ich würde vorschlagen, wir lassen erst mal eine Zeit mit den neuen Seiten vergehen und prüfen es dann noch einmal. Eigentlich müsste dieser Eintrag dann verschwinden.

Neue Info: ich hab tatsächlich was zum Entfernen gefunden und es durchgeführt:
Die Webmastertool von Google, hab deine Seite dort angemeldet und:
"https://www.baumert.de/texte/reichspogromnacht2.htm" wurde zum Entfernen hinzugefügt.
Ich hoffe, das hat geklappt, aber wie gesagt, man blickt schwer durch.
Bis dann
Marco

In einem Mail vom 26. Februar 2006 hakte er dringend nach:

„Lieber Herr Baumert,
besten Dank für die Löschung der Eintragungen aus Ihrem Gästebuch. Bitte nehmen Sie nichts mehr weiter auf. Vielleicht finden Sie eine Gelegenheit, Yahoo noch mitzuteilen, auch die Fensterbezeichnungen zu löschen. Die Zeiten haben sich geändert. Ich muss noch ein paar Jährchen das geld für meine Familie verdienen, und das, obwohl eine CDU-Rektorin hinter mir her ist. Sie wissen vielleicht auch nicht, dass seinerzeit der stellvetretende CDU-Vorsitzende von Neustadt an die damalige Frau Schavan gefaxt hat, wie sehr ich die Schüler politisch beeinflussen würde, obwohl dies noch nie der Fall war. Täuschen Sie sich in Ihrem sonnigen Italien nicht, so schnell geht im schwarzen Schwarzwald die sonne nicht mehr auf. Wie Sie richtig sagen, gilt das recht der Andersdenkenden nicht für Lehrer. Der 2. band „katastrophengeschichten“ ist in Arbeit. ich lasse von mir hören, wenn es soweit ist.
Mit besten Grüßen
Ihr
K.Kärn“

Schade, er hatte ganz vergessen, dass er mir damals alle Informationen darüber gab und schade auch, dass er meine Unterstützung vergessen hatte. Unter Umständen hat sich der große Schriftsteller KK in seinem Labyrinth verloren und sich doch nicht getroffen.

Zweimal noch nahm er Kontakt mit mir auf: Einmal wollte er Kontakt zu einer Buchhandlung für eine Lesung (ich empfahl ihm die Buchhandlung Merkel in Grenzach-Wyhlen, aber eine Lesung kam wohl nicht zustande). Neue Texte schickte er als PDF-Datei mit, aber ich tu mich schwer mit PDF-lesen und so gab es keinen weiteren Dialog.

KK, schrieb am 27. Juli 2007
„ich bleibe da, dieter baumert geht weg.
nachdem die alten einschränkungen als aufgegeben bezeichnet werden können, anbei ein herzlicher gruß an dieter baumert. noch immer wese ich in Villingen an einer realschule vor mich hin, allerdings mit guter unterstützung der leitung. und was gibt es sonst noch neues? das weiß vielleicht demnächst meine
physiotherapeutin.
Alle Liebe und Gute an DEB!“

Und ich antwortete:

"Lieber Konrad:
Vielen, vielen Dank für die freundlichen Worte. Schön, von Ihnen zu hören bzw. zu lesen.
Habe mich immer gefragt, wie es Ihnen wohl geht und warum im Zeitalter des E-Mails unser Schriftverkehr abgebrochen ist. Waren Sie doch im Zeitalter des Briefeschreibens einer der Wenigen, mit denen ich eine schöne Briefkommunikation hatte bzw. eine schöne Briefkultur pflegte.
Damals sagte ich öfters: Alle freuen sich über Briefe, die sie erhalten. Aber keiner will welche schreiben.
Sie waren da eine löbliche Ausnahme und gerne blättre ich in meinem KK-Ordner, wo die gesammelten Werke abgeheftet sind.
Seitdem ich hier oben auf dem Dach wieder ein eigenes Büro mit eigenem Schreibtisch habe – zehn Jahre musste ich das entbehren – habe ich auch wieder direkten Zugriff auf meine Akten.
Schön, dass Sie inzwischen die Unterstützung Ihrer Schulleitung haben. Und Unterstützung von heilkundlich tätigen (von der Kräuterhexe über den Schamanen bis hin zum Dorfpfarrer und den Anderen der Medizinerzunft) können wir alle brauchen.
Ihnen noch ein paar schöne Schultage und danach gute Ferien.
Herzlichen Gruß vom Mar Lonio
Dieter Emil Baumert“

Antwort KK am gleichen Tag:

„Briefe können geschrieben werden, es gibt auch einen neuen kleinen Druck, „Katastrophengeschichten“. Was ich bräuchte, wär halt wieder mal eine Lesung, irgendwo, irgendwie im Dreiland. Gibt es dazu ideeen von DEB?
Auch beste Grüße
Kk

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