DEB by Dagmar Perinelli

Adams und Evas Kinder

Bericht einer Reise ins Innere des Menschen

Von Dieter E. Baumert. Herbst 1984

Ich weiß nicht, ob ich etwas erwartet hatte, etwas bestimmtes. Ich hatte keine Frage, die beantwortet werden sollte.

Ich reiste in Gedanken durch Landschaften, aber ich fühlte sie nicht. Beim Rauschen des Meeres der Musik hatte ich – war es schon Gefühl oder noch Gedanke? – den Eindruck, dass das Rauschen das Rausches des Stoffes in meiner Blutbahn ist. Dann bäumte ich mich auf. Es war soweit. Zweimal hielt mich eine Hand und gab mir Kraft, Vertrauen. Sagte: Hab keine Angst. Dann streckten sich meine Arme gen Himmel. Ich war in einer großen Kirche. Ich schwebte als kleines weißes Wölkchen, Spiralnebel immer tanzend umher. Das waren auch gleichzeitig meine Arme des leiblichen Körpers. Der Geist, das Gehirn, konnte das alles sehen, beobachten, analysieren. Er lag im Körper auf der Matratze. Aber das Gefühl war in der Kirche, in der Musik, bei den Menschen. Ich hörte verschiedene Pfaffen predigen, hörte Choräle und gläubiges Kirchenvolk. Aber ich hörte nicht nur, ich war Musik, ich war der Pfarrer und der Andere und die Gläubigen. Ich war ganz Jeder und ich war tanzend, weit oben unter dem Kirchendach die tanzende Seele und es war gut so. Alles wie es war, war gut so. So wie es war. Ich war eins mit jedem Einzelnen, kämpften die Einzelnen doch auch mit Worten gegeneinander/ miteinander, doch es war gut so, es war die Glückseligkeit.

Dann höre ich Da. Weinen, weinen, weinen. Ich darf ihre Hand heben, ich darf sie streicheln, trösten, hätscheln, pätscheln, mit meinen Händen liebend gesund schlägeln.

Ich erlebe unsere Beziehung noch einmal. Ich entziehe ihr Spiralen schlechter Energie aus ihrem Kopf. Doch es reicht nicht. Das Schlechte geht weg, aber es fehlt das Gute. Händeweise gebe ich ihr aus dem All das Gute. Dann denke ich, ich müsste ihr das Fliegen beibringen. Doch ich denke, also geht es nicht. Sie wendet sich ab, T. und P. zu. Doch ich weiß, dass die Welt Schein ist, ich fühle, Da. Soll das auch sehen. Doch sie zeigt mir ihre Hände. Sie können nicht gen Himmel. Doch sie zeigt mir, dass ich es machen soll. Lebe Du, Zeige Du mir in Liebe das Leben. Und ich tanze wie noch nie, zeige ihr die Wälder, die Seen, die Bäche, die Hügel und die Weite, zeige ihr die Vögel, wie sie fliegen. Alles zeige ich ihr, mit Herzensliebe, schau so schön ist die Welt. Und ihre Augen zeigen mir ihre tiefe Liebe zu mir, jetzt kann sie auch fliegen.

Wir brauchen lange für unsere Liebe. Die anderen sitzen schon im Kreis der Gemeinschaft, wollen uns bei sich haben. Eindringlich schauen sie her. Doch wir sind nicht soweit, wir brauchen viel Platz für unsere Liebe.

Mal kommt T. zu mir, wir sind zusammen, streicheln uns. Weg sind die Schwierigkeiten des Alltags, die falschen Gedanken. Wir mögen uns. Das ist schön.

Wie anders ist doch das Leben. Das Gefühl ist hier die bestimmende Kraft. Die Herzenswärme, nicht die Ratio. Wir lernen eine völlig neue Sprache. Es sind zwei Kanäle. Das Denken ist auch noch da, doch zurückgedrängt, eine kleine Spur am Wegrand. Die Strasse heißt Gefühl. Und Du lernst die Menschen anders, besser kennen, weil Du jetzt direkten Kontakt zu ihrem Innersten hast. Eine Kommunikation ohne Worte. Das Gefühl bestimmt. Habe ich W. in den Armen, streichle ich sie, ist es gut. Schweift mein Gefühl weg, versteht sie das sofort, geht zu einem anderen Menschen.

Es war eine schöne Reise –Danke schön allen. Es war schön und gut mit Euch. Vielen Herzlichen Dank auch unseren beiden Dienern, die unsere Freunde geworden sind, für die liebevolle Begleitung.